Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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ute richter - made in bangladesh

Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Made in Bangladesh

2009
Rauminstallation
GfZK Leipzig – Raum 107
Gipskarton Feuchtraumplatten, 100 T-Shirts von American Apparel, konfigurierte Textiletiketten, Chromspray auf Gipskarton, Monitor, Videoloop 3 min
Installation in 2 Räumen 9 x 1,35 x 0,60 m

Foto Katia Klose

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Survival of the fittest

 

Zweifellos war Robinson Crusoe * ein Überlebenskünstler, der sich in einer ihm mehr oder weniger wohlgesonnenen Umgebung durch Anpassung und Einsicht behaupten konnte. Ebenso zweifellos war das nicht ganz ohne den Eingeborenen Freitag möglich, den er glaubte, zum Teilhaber seiner Weisheit machen zu müssen, vielleicht nicht, um ihm zu schaden, ganz sicher aber zum eigenen Nutzen, Aufklärer und Kolonialist zugleich.

Es stellt sich die Frage, wie die Überlebenswilligen heute zu Werke gehen, und wie aufklärerisch die Intentionen der Nachkommen der Kolonialisten diesmal sind.

 

Das Überleben in einer Umgebung, der nicht zu entkommen ist, erfordert Anpassung, nach wie vor. Die Arbeiter verlassen die Fabrik ** also nicht. Die Installation zeigt sie in einem separaten Raum auf Video ***. Mit vagem Ziel laufen sie über den Bildschirm.

Im anderen Raum werden 100 weiße T-Shirts, "classic" und "classic girl", in allen verfügbaren Größen präsentiert. In das neu konfigurierte Textiletikett ist der Slogan vom Kampf um das tägliche Überleben eingewebt: "survival of the fittest". Unter dieser analogen Überschreibung befindet sich noch das Originaletikett. American Apparel verspricht als Identifikationsmarke politisch korrekte Mode, der Jugendliche – im Bewusstsein des eigenen Involviertseins in die Kreisläufe – gern Glauben schenken.

 

In "Made in Bangladesh" geschieht all das auf einer grünen Gipskartonkonstruktion, die Laufsteg, Pack- oder Verkaufstisch sein könnte und damit offen lässt, wer auf welcher Stufe dieser Produktionsmühle eigentlich angetrieben wird.

Robinson – das Wort ist mit silberner Farbe in gespiegelter Schrift auf den Gipskarton gesprüht – könnte vielleicht als frühe Orientierung wieder wirken. Aber dazu, schon um es lesen zu können, müsste man auf die andere Seite des Raumes gehen, "die Seiten wechseln" – und die eigene Perspektive.

 

Ipke Starke

 

 

* Daniel Defoe: Robinson Crusoe, London 1719.

** Gebrüder Lumière: Arbeiter verlassen die Lumière-Werke (La Sortie de l’Usine Lumière à Lyon), Film, 1895; Harun Farocki: Arbeiter verlassen die Fabrik, Film, 1995.

*** Das Videomaterial wurde 1999 in der Aker MTW Werft in Wismar aufgenommen. Seit 2009 wird die Werft insolvenzverwaltet.